AGB sicher, wie teuer und wo erstellen lassen

Bertrammarcel

Aktives Mitglied
Guten Tag,

ich wollte einmal fragen. Was denn durchschnittlich die Erstellung von AGB kostet und wo man
die seriös erstellen lassen kann.

Natürlich interessiert mich, ob man dann Garantie darauf hat, dass diese auch den Zweck erfüllen
und vor Abmahnungen etc. schützen. Bietet es sich nicht vielleicht auch an eine kostenlose AGB
umzuschreiben und eine Rechtsschutzversicherung dazu zu kaufen?
 
Es gibt keinen Rechtschutz gegen Abmahnungen...

AGB kosten beim RA so um die 500 Euro, je nach Branche.

Eine Abmahnung kostet im günstigsten Fall genau so viel.
 
Was bringt mir denn dann eine individuell angefertigte AGB, außer das Risiko zu minimieren, abgemahnt zu werden.
 
AGB Beim RA gibts auch günstiger wie 500 Euro es kommt ja immer darauf an worum es geht... ich frage ja auch nicht was kostet es denn ein Auto zu versichern, ist ja auch von einige Faktoren abhänig.

Bietet die Seite eine Dienstleistung an, ist es ein Shop, eine Community, oder oder oder... AGB für eine Seite die kommerziell ausgerichtet ist würde ich mir lieber erstellen lassen wie irgendwo zusammenkopieren.

Aber wie schon gesagt auch korrekte AGB schützen nicht vor einer Abmahnung. Wobei es auch hier immer auf die Abmahnung ankommt, da gibts ja die unterschiedlichsten Gründe.

Eine pauschale Antwort wie Ja es lohnt sich oder Nein es lohnt sich nicht, ohne Hintergrundwissen, wäre immer eine falsche Antwort.

Eine Rechtsschutzversicherung ist allerdings nie verkehrt, aber auch hier gilt Preise und Leistungen vergleichen :)
 
QUOTE (Bertrammarcel @ Mi 26.01.2011, 12:00) Was bringt mir denn dann eine individuell angefertigte AGB, außer das Risiko zu minimieren, abgemahnt zu werden.

Wenn du die AGB zusammenklaust, kommen noch die Kosten für eine Urheberrechtsklage vom Ersteller/Anwalt hinzu...
 
QUOTE (Jan Petters @ Do 27.01.2011, 02:56)
QUOTE (Bertrammarcel @ Mi 26.01.2011, 12:00) Was bringt mir denn dann eine individuell angefertigte AGB, außer das Risiko zu minimieren, abgemahnt zu werden.

Wenn du die AGB zusammenklaust, kommen noch die Kosten für eine Urheberrechtsklage vom Ersteller/Anwalt hinzu...

gibt es für eine solche Klage bereits einen Präzedenzfall?


Mir ist keine erschwingliche Rechtschutzversicherung für Webmaster bekannt?


Ich habe ernste Zweifel, dass AGB gegen Abmahnungen schützen können. AGB können geltendes Recht nicht ausser kraft setzen, sondern regeln Dinge innerhalb des Rechts präziser.

Ausserdem gelten "unübliche Klauseln" in AGB nur, wenn Verbraucher speziell auf diese Klauseln hingewiesen werden. Ansonsten darf nur relativ belangloses Zeug in AGB geregelt werden: Lieferfristen, Zahlungsfristen, Mahnungskosten usw. die aber alle im "üblichen Rahmen" liegen müssen.

Sind AGB unwirksam (oder auch nur Teile davon wenn eine salvatorische Klausel existiert), greift das normale Gesetz.

Ich denke, alle die halbwegs clever sind und einen Grundkurs in Vertrags- und Verbraucherrecht absolviert haben können gute AGB schreiben.
 
QUOTE (PH @ Fr 28.01.2011, 00:48) gibt es für eine solche Klage bereits einen Präzedenzfall?

Es gibt nicht immer Präzedenzfälle respektive Urteile, die dann auch noch veröffentlicht werden.

Oft einigt man sich aus prozeßökonomischen Gründen auch außergerichtlich.
 
Am besten ein wenig nach Juristen googlen, die zum Gewerbe/ zur eigenen Site passen.
Dann dort unverbindlich anrufen und nachfragen.


AGB sind konkrete Ergänzungen zum "normalen" Recht. Also wenn du da reinschreibst, der Kunde solle nach 14 Tagen für eine Leistung zahlen, dann kann der immer noch nix tun machen müssen -> er sagt einfach: "Hab nix". Na denn viel Vergnügen mit Mahnungen an ihn, zusätzlichen Anwaltskosten an dich, etc...

Im Prinzip NICHTS, wirklich nichts falsch machen -> dann bei Abmahnung aufgrund von "Willkür" dem Abmahner die Hölle heiß machen.
Immer was bei Seite legen.

Keine Ahnung um was es geht -> Website mit youtube-Inhalten, Online-Shop, Fun-Blog, Unternehmenswebsite, Whatsoever.

Da kann man bei fast allem auf die Schnauze fallen - zumindest bei Websites mit nicht eigenem Inhalt.
Auch wenn sich verbrauchermäßig an den Anforderungen an Shop AGB etwas ändert -> dann bekommt man dies eventuell nicht sofort mit - und wird abgemahnt...


 
QUOTE (Jan Petters @ Do 27.01.2011, 02:56)
QUOTE (Bertrammarcel @ Mi 26.01.2011, 12:00) Was bringt mir denn dann eine individuell angefertigte AGB, außer das Risiko zu minimieren, abgemahnt zu werden.

Wenn du die AGB zusammenklaust, kommen noch die Kosten für eine Urheberrechtsklage vom Ersteller/Anwalt hinzu...

Naja, die geistige Schöpfungshöhe der meisten AGB dürfte nicht all zu hoch sein.
Und bei den sicher mehreren Millionen AGB, die es in deutscher Sprache gibt, halte ich es für unvermeidbar, das sich die Punkte immer wieder wiederholen.
Ich hab die besten Erfahrungen damit, alles selbst zu machen, und wenn es dann fertig ist, von erfahrenen Medienanwälten ein sog. "Web-Audit" machen zu lassen, also die sich das fertige Konstrukt ansehen zu lassen.
Kommt günstiger.

Im B2C-Bereich kommen AGB doch ohnehin eher selten zum praktischen Einsatz, und haben meistens auch Bestimmungen, die ohnehin nicht rechtsgültig sind - egal ob vom Anwalt erstellt oder nicht.
 
Ich weiss nicht wie es in DE ist, aber in der CH gibt es keinen Zwang eine AGB zu haben. Je nach Branche/Angebot macht es zwar Sinn gewisse Punkte darin genauer zu definieren - aber im Grundsatz regelt das OR (Obligationenrecht) schon alles und ist die Basis jedes Vertrags.
 
QUOTE (Bertrammarcel @ Mi 26.01.2011, 01:32)Natürlich interessiert mich, ob man dann Garantie darauf hat, dass diese auch den Zweck erfüllen
und vor Abmahnungen etc. schützen.

Was ist eine Abmahnung? Bitte mal schlau machen.

Wer problematische AGB nutzt, kann natürlich wegen problematischer Klauseln abgemahnt werden
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Das ist doch kein rechtsfreier bzw. 'eigenrechtlicher' Raum.



In DE sind AGB ebenfalls keine Pflicht, natürlich nicht. Falls es keine AGB gibt, gilt das BGB.

AGB können genutzt werden, um Bestimmungen zu präzisieren. Oft werden sie genutzt, um die Position der Kunden zu verschlechtern - was möglicherweise eine gerichtliche Überprüfung nach sich zieht, die dann Klauseln für ungültig erklärt.

So vor einiger Zeit Klauseln von 1&1 (da hatte ich einen Beitrag dazu geschrieben).

Schlechte AGB können also sehr teuer und sehr peinlich werden.

Immer wieder gut: http://www.agb-giftkueche.de/


Die Frage ist zuallererst: Um welches Geschäft geht es? Ein Angebot wie Server-Daten - da gehören einfach aufgrund des Umfangs auch AGB dazu. Aber bei einem 'einfachen Webdienstleister', der das womöglich nebenberuflich macht, wirkt das etwas overloaded.
 
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