QUOTE (Lynn @ Do 6.03.2008, 15:40)Hi zusammen
Bill Gates braucht doch nicht ein eigenes Profil ins Net zu setzen, der kann doch jederzeit einen Riesenapparat von Angestellten auf solche Recherchen ansetzen, welche mehr als er davon verstehen, dafür gibt´s bekanntlich Angestellte.
Liebe Lynn,
Soviel ich weiss hatte Bill Gates Frage bei LinkedIn nichts mit seiner Tätigkeit bei Mircosoft zu tun, sondern mit seinem Wohltätigkeitswerk,
Bill & Melinda Gates Foundation und da bezweifle ich sehr, dass er genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. In seiner Stiftung wird Bill Gates kaum hochspezialisierte IT Experten, welche weltweit extrem mangeln, anstellen, sondern vermutlich weltweit neue Charity Experten suchen und dann einstellen! Das Charity Geschäft hat nun mal nichts mit dem IT Geschäft zu tun.
Bei Larry Page und Sergey Brin ist es ähnlich! Die beiden Gründer des Wohltätigkeitswerkes
Google.org werden wohl kaum Experten der Suchmaschine Google.com für Google.org einsetzen! So blöd sind nun mal Amerikaner einfach nicht!
Dein Kommentar ist jedoch insofern verständlich, als es aus der Sicht einer nicht optimisierten Gesellschaft zweifellos zu solchen Absurditäten kommen könnte, sollte ich aus soziologischer Sicht, Pareto's Elite näher betrachten:
QUOTE ("Elite"
Die „
Elite“ unterscheidet sich vom Begriff „Oberschicht“, wiewohl es häufig Schnittmengen gibt. Eine Elite muss aber nicht notwendigerweise aus Mitgliedern bevorteilter sozialer Komponenten bestehen – in gewisssen Bereichen zeigt sich die hohe Leistungsfähigkeit schon im Kindesalter und vermag sich auch durchzusetzen. Konzepte wie Schicht und Klasse betonen die ökonomische Dimension sozialer Strukturen, während mit dem Konzept „Elite“ deren politische Dimension betont wird. Zudem zielt der „Schicht“-Begriff auf industrielle Gesellschaften ab, während der „Elite“-Begriff auf alle möglichen Formen gesellschaftlicher Differenzierung Anwendung gefunden hat, bis zurück in die Ur- und Frühgeschichte, insoweit dort bereits feste Arbeitsteilung bzw. legitimierte Herrschaftsformen erschlossen werden konnten. Die soziologische Eliteforschung beschreibt die Prozesse des Aufstiegs in die Elite, des Verbleibs oder Nichtverbleibs in ihr, der Durchlässigkeit der Schichten sowie der Auswechslung ganzer Eliten. Auch die Zusammensetzung der Eliten, etwa nach Konfession, Volkszugehörigkeit, sozialer Herkunft usw. ist Gegenstand soziologischer Forschung. In den USA galt z. B. über lange Zeit die Faustregel, dass die Angehörigen der Führungsschicht „WASP“ sein mussten (WASP = weiß, angelsächsisch, protestantisch). John F. Kennedy war der erste US-Präsident, der – als Katholik – dieser Gruppierung nicht angehörte. Darüber hinaus werden die Privilegien untersucht, die mit der Zugehörigkeit zu einer Elite verbunden sind. Ein Wechsel der Eliten kann vergleichsweise schleichend (unauffällig) oder schlagend (revolutionär) erfolgen. Als einer der ersten hat dies der Soziologe Vilfredo Pareto erkannt und mit reichhaltigem historischen Anschauungsmaterial eine Theorie des unausweichlichen Kreislaufs der Eliten ausgebildet: „Die Geschichte ist der Friedhof der Aristokratien.“ Er unterscheidet zunächst statisch zwischen der „Elite“, die an der Macht ist, und der „Reserve-Elite“, die sie ersetzen könnte. Dynamik erlangt seine Theorie in der Zeitdimension. Die der alten Elite gegenüber stehende Reserve-Elite versammelt in sich Eigenschaften, die jene strukturell vernachlässigt, und vermag durch eine Mobilisierung der „Masse“ zur neuen Elite zu werden. Die Masse selbst übernimmt nie die Herrschaft. Sowohl die herrschende Elite als auch die nicht-herrschende Gegenelite bedienen sich Pareto zufolge Erfolg versprechender Derivationen („politischer Formeln“ bei Gaetano Mosca), um die Masse zu täuschen und zu ideologisieren (z. B. „Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“, „Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit!“, „Regierung für das Volk und durch das Volk!“, „Alle Macht den Räten!“). In Anlehnung an Niccolò Machiavelli konstruiert Pareto mit den „Löwen“ und „Füchsen“ zwei extreme Typen der Macht, die einander im Kampf um die Führung gegenüber stehen. Die personelle, intellektuelle und moralische Zusammensetzung einer Elite ist ein Indikator für das Niveau sozialer Integration. Seiner Theorie zufolge unterliegen allem gesellschaftlichen Handeln so genannte „Residuen“; in der Elitebildung dominieren vor allem deren zwei: entweder gesellschaftsweit rigide und die Gewalt nicht scheuende, persistente Strukturen (das Residuum der „Persistenz der Aggregate“ – Elite der Löwen) oder liberale Einstellungen, die kombinatorische Freiheitsgrade („Instinkt der Kombinationen“ – Elite der Füchse) zulassen und fördern. Dabei lösen die Füche die Löwen evolutionär, die Löwen die Füchse revolutionär ab.
In den USA ist es jedoch etwas anders, denn da kannst Du nicht einfach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von einem Unternehmen in einem anderen Unternehmen beschäftigen lassen.
Zudem darfst Du auch im US-amerikanischen Anstellungsprozess als Arbeitssuchende keine Fotos, Geburtsdaten, Geschlecht, Herkunftsland, Religion, Zivilstand, usw. erwähnen.
Erwähnst Du es trotzdem, kommt Dein CV postwendend an Dich zurück, weil es den Compliance Anforderungen nicht genügt, Du könntest durch solche persönlichen Daten, welche in den USA strikt verboten sind, die HR Verantwortlichen auf die eine oder andere Seite beeinflussen.
Die USA kannst Du nicht einfach mit der Schweiz vergleichen!
Aber danke für Deinen wertvollen Input!
Liebe Grüsse
Lucas