Meine Erfahrung in Geschäften mit dem Osten:
Ganz besonders in der Ukraine gibt es viele, gut ausgebildete Programmierer.
Viele sind auch gewillt, gute Arbeit zu leisten und sind 100% ehrlich.
Leider sind das nicht die Leute, zu denen man gewöhnlich Kontakt aufnehmen kann, denn Sie gehen bereits irgendeinem Job in UA nach.
Diesen Arbeitskräften mangelt es oft an Motivation und Eigeninitiative, gut geführt sind die aber zu Top-Leistungen fähig.
Aber zu diesen Arbeitskräften findet man aus dem Ausland praktisch keinen Zugang.
Kontakt über Internet und Telefon bekommt man jedoch nur zu "Geschäftsleuten", die jede erdenkliche Gelegenheit ergreifen, einen über den Tisch zu ziehen (egal ob Ausländer oder nicht), ausser man verfügt in der Ukraine über ein "Krisha" (wörtliche Übersetzung: "Dach" - bedeutet soviel wie "jemand, der Probleme abwendet" - also eine einflussreiche Person, die man gegenüber Dienstleister, Geschäftspartnern, Kunden und Behörden(!
als "Referenz" nennen kann. Meistens will niemand Probleme mit der "Referenzperson" bekommen, die für diesen Status natürlich belohnt werden will...
Wenn ihr keinen persönlichen Kontakt im Osten habt, oder zumindest ein sehr guter Freund von euch über enge persönliche Kontakte verfügt, dann lasst die Finger von Geschäften mit dem Osten.
Ein Programmierer in Kiev verdient ca. 1000 EUR im Monat.
Zusätzlich zu diesem Geld sollten regelmässige kleine Geschenke eingeplant werden, die die Freundschaft erhalten.
Grundsätzlich stellt die Kommunikation auch ein Problem dar, weniger mit den Programmierern, da diese über Internet verfügen, aber oft ist es so, dass man von russischen oder ukrainischen Ggeschäftspartnern oft tagelang nichts hört. "Ich war in meiner Datscha" ist immer das Anzeichen dafür, dass er gerade andere, wichtigere Geschäfte am laufen hat.
Wer irgendwelche Fragen zu Geschäften in der Ukraine oder in Russland hat, kann mir PN schicken, ich verfüge über eben solche enge Kontakte in Kiev und Moskau.
Ach so - ich vergass noch: ein Vertrag ist für den Westler einen Scheissdreck Wert. Der Russe und der Ukrainer werden auf die Erfüllung des Vertrags pochen, wenn er zu ihren gunsten ist. Sollte es anders herum sein, könnt ihr den Vertrag vergessen. Wenn die sich so verhalten, heisst es meistens dass die bereits entsprechend vorgesorgt haben, und über ein "Krisha" verfügen. Der Richter setzt dann die erste Anhörung in 3 Jahren an, vertagt 20 Mal, und zwischendurch geht die Firma des Geschäftspartners bankrott, er gründet dann eine neue, ihr bekommt dann vor Gericht endlich Recht, es gibt aber nichts mehr zu holen...