Erste Webseiten von US-Behörden beschlagnahmt

[Nico B]

QUOTE Das Heimatschutzminsterium hat auch die beliebte Hip-Hop Seite RapGodfathers.com übernommen, die 150'000 Mitglieder zählt. Dort erscheint ebenfalls jetzt nur noch die Warnmeldung des ICE. Die Betreiber der Community-Seite sagen, sie halten sich an das Copyright und hosten gar keine Musik-Dateien. Es sind die User welche Links auf Download-Seiten posten, wo sich möglicherweise geschütztes Material befindet.

Wenn Links genügen um eine Seite stillzulegen, dann ist ganz klar eine gefährliche Grenze überschritten worden. Das kann ja dann jeden Betreiber treffen. Und dann, eine Webseite zu beschlagnahmen, ohne vorheriger Möglichkeit des Einspruchs oder eines rechtlichen Gehörs, ist nicht wie ein Rechtsstaat vorgehen sollte, nur einfach auf eine Behauptung hin oder Verdacht.



Was meint Ihr? Webseiten sperren zu lassen, ohne sich voher einen richterlichen Beschluss holen zu müssen?

Greets, Nico

Ps: Den ganzen Artikel gibt's hier:
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2...s-behorden.html
Der letzte Teil des Artikels ist sicherlich evtl. übertrieben, aber es geht ja auch um den ersten Teil

 

[Klabund]

Für die Amis sicher ein Schock, weil die ein sehr viel freiheitlicheres Denken haben als Deutsche (über die Schweizer kann ich nix sagen, die hier ja mehrheitlich vertreten zu sein scheinen).
Für Deutschland kann ich sagen: Es vergeht sicher kein Tag, an dem die KriPo nicht Kontakt zur Hostern hat, um Seiten still zulegen.

Ich denke ohnehin, das es verwerflich ist, wenn ausführende Gewalten zum verlängerten Arm der Industrie werden. Das fängt schon bei Zollkontrollen wegen gefälschter Marken an. Ich denke, gegen so etwas vorzugehen ist Sache der Markeninhaber, und dafür sollten keine Steuergelder verwendet werden. Ist aber so. Und bei Musik genau das gleiche.
Weltweit hat man sich aber anscheinend darauf geeinigt, das für große Unternehmen auch gern mal die Verhältnismäßigkeit vergessen wird.

 

[Jürgen Auer]

Wirklich wundert mich das nicht, wobei ich bei den US-Diskussionen nicht auf dem Laufenden bin.

Solche Portale profitieren natürlich vom Traffic, erzielen darüber womöglich Werbeeinnahmen (ich kenne die gesperrten Seiten nicht, aber irgendeine Refinanzierung gibt es in der Regel) - und erklären sich für die ausgehenden Links auf ihren Seiten für nicht zuständig.


Rechtlich sind die Pendelausschläge in den USA ohnehin immer stärker als in manchen anderen Regionen.

Das

QUOTE Das kann ja dann jeden Betreiber treffen.


ist für mich allerdings mal wieder eine typische Überdehnung. Solche Links werden ja gerade nicht auf 'allen möglichen' Portalen gepostet, ohne daß die Portalbetreiber etwas davon wissen. Solche Links werden nur auf ganz bestimmten Portalen verteilt.

 

[omm]

Natürlich ist es illegal z.B. den neusten Kinofilm in einem Board zu veröffentlichen.

Was die ganzen Seiten machen, ist einfach nur eine Art "rechtliche Grauzone" ......

natürlich bieten die Boards die Videos und co nicht selbst an ...... aber diese Foren/Seiten sind doch nur für den Vertrieb der Links (die zu den Downloads führen) aufgezogen und somit weiß man ganz genau welche Art von Links dort sind ! Für mich Paragraphenreiterei !


mfg

omm

 

[1234567890]

QUOTE (Klabund @ So 28.11.2010, 18:29) Ich denke ohnehin, das es verwerflich ist, wenn ausführende Gewalten zum verlängerten Arm der Industrie werden. Das fängt schon bei Zollkontrollen wegen gefälschter Marken an. Ich denke, gegen so etwas vorzugehen ist Sache der Markeninhaber, und dafür sollten keine Steuergelder verwendet werden.

Es ist nun mal verboten gefälschte Waren in gewisse Staaten einzuführen. Also müssen die ausführenden Gewalten das auch kontrollieren. Wer soll es sonst machen. Etwa Privatschnüffler? Und auf welche Rechtsgrundlage sollen dann die Privatschnüffel das Recht geben das zu tun.

Ebenso ist es verboten diverse Musik-/Film-/Spiel-/Software-/...-Kopien zu verbreiten. Links zu solchen Seiten dienen auch der Verbreitung. Also muss so eine Seite vom Netz genommen werden.

Das alles muss gemacht werden um die geltenden Gesetze einzuhalten und Nichtbeachtung dieser Gesetze zu bestrafen. Wem diese Gesetze nicht gefallen kann gerne eine Partei wählen, die für Piraterie ist.