Google und der Spam der deutschen Automobilbranche

Ansgar Berhorn

Angesehenes Mitglied
BMW hat es nun endlich auf den Radar von Google geschafft, wo man sich nun endlich der Verfälschung von Suchergebnissen durch Doorway-Pages außerhalb des englisch-sprachigen Bereiches annimmt.

Im Januar kam der Hinweis von Matt Cutts, der wie Heise berichtet Goolges Suchmaschinen-Chefentwickler ist, dass man im Jahr 2006 außerhalb des englischsprachigen Raumes nun auch durchgreifen werde:
http://www.mattcutts.com/blog/seo-mistakes...ther-languages/
Interessant an dem Beitrag ist auch, das Matt Cutts in dem Beitrag noch versichert, dass er Frankreich mag und in der Schule mal Französich hatte. Scheinbar sorgt sich doch der ein oder andere Amerikaner um die Wahrnehmung der USA in der Welt.

Nun hat es BMW getroffen:
http://www.mattcutts.com/blog/ramping-up-o...tional-webspam/

Die Domain bmw.de scheint vorerst komplett aus dem Google-Index verschwunden zu sein (Stand 05.02).

Die Sache war meines Erachtens überfällig.
So wie es scheint, zieht sich das Doorway-Page-Verhalten durch die ganze Branche, wo die Kontrahenten munter die Taktiken der anderen kopiert haben und am Ende alle auf Doorway-Pages gesetzt haben.

Bleibt zu hoffen, dass Google irgendwann einmal näher am deutschen Markt dran sein wird und so etwas schneller passiert.
 
Interessant dürfte dieser Artikel von WinFuture sein: "VW und Google arbeiten an 3D-Navigationssystem" und die Frage danach, ob nun Google auch schon nach dem Prinzip handelt, wer nicht für uns ist, ist gegen uns? Dass auf der einen Seite ein Teil der deutschen Automobilindustrie gerade zu diesem Zeitpunkt abgestraft wird, wo auf der anderen Seite eine Zusammenarbeit mit einem anderen Teil der deutschen Automobilindustrie angekündet wird, ist vielleicht nicht rein zufällig?

VW ist sicher der bessere Partner als BMW! Allein auf dem weltweit grössten Wachstumsmarkt China erfreut sich VW über den grössten Marktanteil aller Automobilfirmen.
 
QUOTE Interessant dürfte dieser Artikel von WinFuture sein: "VW und Google arbeiten an 3D-Navigationssystem" und die Frage danach, ob nun Google auch schon nach dem Prinzip handelt, wer nicht für uns ist, ist gegen uns?


Ich denke das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es wurde lansgam Zeit dass Google verstärkt gegen Suchmaschinenspamming vorgeht. Auch in unserer Branche gibt es da übrigens einige schwarze Schafe, die sich mit unsauberen Methoden auf die ersten Seiten von google tricksen. Gebt einfach mal das Suchwort Internet-Agentur ein - da kommt man ins staunen was sich Fachleute da leisten.
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Es könnte insofern etwas miteinander zu tun haben, als das Google BMW evtl. nicht ganz zufällig als Beispiel gewählt hat. Fakt ist aber BMW hat SpammMethoden verwendet und wurde dafür ausgeschlossen und das ist auch gut so
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Generell finde ich die Entwicklung auf jeden Fall gut, wünschenswert für die Zukunft wäre das Google in solchen Dingen schneller wird.
 
Ich denke es wäre eindrücklicher gewesen wenn man Ebay aus den Serps entfernt hätte, den egal was man sucht, es kommt immer wieder ein Ebay Link dazwischen und wenn ich etwas auf ebay suchen will, dann kann ich dort die Suche benützen.
 
Meine 2 Cent:

1. Ebay wird NIE aus dem Index fliegen. Dort ist viel zu viel Geld im Spiel (groesster Werbekunde von Google!)

2. An BMW u. Automobile.de hat man nur ein Exempel statuiert. Das soll der Abschreckung dienen. Den deutschen Index zu reinigen ist eigentlich eine gute Idee. Ich bezweifle jedoch das Google genug Ressourcen zur Verfuegung hat.

Wie man sieht beschraenkt Google sich auch nur auf Redirects. Hardcorekeywordspammer haben nichts zu befuerchten. Speziell wenn Sie ordentlich Adsense eingebunden haben.


S.
 
QUOTE (Roberto Zehnder) Ich denke es wäre eindrücklicher gewesen wenn man Ebay aus den Serps entfernt hätte, den egal was man sucht, es kommt immer wieder ein Ebay Link dazwischen und wenn ich etwas auf ebay suchen will, dann kann ich dort die Suche benützen.

Besteht denn ein Missbrauch seitens Ebays, der so etwas rechtfertigen würde?
Ebay hat eine starke Authorität, die ein hohes Ranking begünstigt.
BMW hat ebenfalls eine und hat diese mit Javascript-Redirects missbraucht.


QUOTE (Sebastian-1)1. Ebay wird NIE aus dem Index fliegen. Dort ist viel zu viel Geld im Spiel (groesster Werbekunde von Google!)

Das ist nur natürlich, da Google in solch einem Fall vorwarnen wird und über die Kundenbeziehung druck ausüben wird, nicht über eine öffentliche Maßnahme.


QUOTE (Sebastian-1)Wie man sieht beschraenkt Google sich auch nur auf Redirects. Hardcorekeywordspammer haben nichts zu befuerchten. Speziell wenn Sie ordentlich Adsense eingebunden haben.

Mit Keyword-Spamming hat der besagte Fall gar nichts zu tun.

Ein Zusammenhang von Suchergebnissen mit Adsense-Einsatz solltest du mit konkreten, nachvollziehbaren Beispielen belegen oder sowas unterlassen.
 
In letzter Zeit enttäuscht mich meine langjährige Lieblingsfirma schon sehr.
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Was ist die "Suchmaschinenverfälschung" von BMW schon gegen die eigene Vorgehensweise bezüglich des China-Geschäftes. Sowas hat keinen Stil und ist unglaubwürdig. Schade.

Wenn BMW wirklich schon zwei Tage vor dem Rauswurf seine Seiten bereinigt hatte, wie der SPIEGEL annimmt, dann ist dies leider nur ein öffentlichkeitswirksamer Gag.

 
Die Annahme des Spiegels ist m.E. falsch. Wie jedermann berücksichtigen sie den Lag nicht.

Es ist nur in Extremfällen so, dass seitens Google auf die "Produkte" spezifischer Firmen eingegangen worden. Es ist mir dabei nur zwei Fäll 100% bekannt. Ich finde Die Strategie aber iO, da man so faszinierend viel bewegen kann, wenn man nur den Schrott von ein paar Jungs entfernt, die denken sie wären gescheiter als der Rest.

Ausserdem ist das doch ein geiles Argument. Wir haben Monate lang gespammt, aber vor 2 Tagen haben wir dann die Seiten entfernt... Wenn sie das vor einem Monat gemacht hätten, hätten sie ihren Allerwertesten genau so aus der Schlinge ziehen können, wie es abakus kürzlich gemacht hat.

Dass laut Heise bis anhin nur englischsprachige Seiten aus dem Index gekillt wurden ist mir auch neu...

PS: Wobei das _nicht_ heisst, dass die Googler nicht ein Exempel statuiert haben. Aber mit gleicher Methode hätte das jeden noch so unbekannten Autobauer erwischt. Es hätte einfach nicht so hohe Wellen geschlagen.
 
QUOTE (memoriam @ Mo 6.2.2006, 16:43) Was ist die "Suchmaschinenverfälschung" von BMW schon gegen die eigene Vorgehensweise bezüglich des China-Geschäftes. Sowas hat keinen Stil und ist unglaubwürdig. Schade.

Das China-Geschäft und der BMW / Ricoh rausschmiss sind zwei paar voll verschiedene Schuhe. BMW find ich ok... über die China Machenschaften bin ich mir nicht sicher ob eine reduzierte Präsenz (aber den Fuss im Lande) nicht besser ist als ganz zu verzichten.....

aber mischen sollte man die zwei dinge nicht

ric
 
Ich denke, man kann nicht den Saubermann spielen, wenn man Dreck am Stecken hat. Es gab hier vor einiger Zeit mal einen Thread "Ist Google böse", in dem ich Google verteidigt habe. Das würde ich jetzt nicht mehr tun.

Die Wirkung, die erzielt werden soll QUOTE Ahh...Google räumt auf. Jetzt ist der Index wieder sauber und die Übelmänner sitzen draußen!
passt nicht mehr zum Image dieser Firma. Sie hat für mich die natürlich gewonnene Autorität verloren.

Ich finde das sehr schade, denn ich mochte Google sehr.
 
Ich bitte in Errinnerung zu rufen, dass es solche Aktionen schon zu hunderten gegeben hat. Der einzige Unterschied ist das grössere mediale Interesse aufgrund der BMW-Involvation.

Davon auszugehen, dass Google BMW nur wegen der zu erziehlenden Wirkung gekillt hat, ist m.E. ein Fehler. Es gab letzten November schon die ersten die sich über BMW entrüsteten, und mit der kürzlich entfachten Berichtewelle kann sich jeder ausmalen wie viele Spamreports BMW als Betreff hatten.

Ich verstehe nicht, was so böse ist von Google BMW zu killen?

Trotzdem wird das "Don't be evil" Motto je länger wie mehr sterben, da kann ich Memo nur zustimmen. Jede Entity hat ihre Eigeninteressen, die über allem stehen. Microsoft war auch mal everybodys darling und Google wird die Illusion, sie wären anders, nicht ewig halten können. (Klar sind sie irgendwie anders, aber it's still all the same... all about money)

Aber Stichwort China. Ist es nicht witzig, dass Google in China in Kooperation mit der Regierung zensiert und sich zuhause weigert den Feds ein paar lausige Suchdaten herauszurücken? Aber hallo, was würdet ihr machen? Auf die China Markt verzichten? Ich hätte genau gleich gehandelt, da ich ja Euronen haben möchte...

Da fragt man sich einfach wie lange es noch geht, bis das Musterknaben-Images zerbricht. Bleiben wir dran, dann wissen wir, wenn wir GOOG shorten müssen
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Ich finde Google immer noch faszinierend, freue mich schon auf GBuy und gönne dem Larry die hübsche Freundin.

Aber zurück zum Thema "Freude am Fahren": Das hier ist auch interessant und wirft eventuell die Frage "Schadenersatz?" auf.

PS: Wegen dem Shorten: Als Ex-Börsenprofi fällt mir nur auf, dass momentan alle ihre GOOGs abstossen
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Danke @Greg für den Link http://www.24stunden.de/index.php/2006-02/...che-kandidaten/
Sehr interessant recherchierter Artikel.

Ich hab mir wg. eines kleinen Details aber zu einem Kommentar hinreissen lassen, den ich hier einfach crossposte:
QUOTE Danke für den wunderbare Recherche und den schönen Bericht.

Einzig ein ganz kleines Detail möchte ich monieren:

“Die gleichzeitige Vergabe eines Zertifikats von Google an einen SEO, der scheinbar in Google unlautere Methoden der Markenplatzierung im Suchindex einsetzte, wirft Fragen auf.”

Das Zertifikat bezieht sich auf Adwords. Also auf die PPC Werbung. Das hat mit SEO rein gar nichts zu tun. Das Zertifikat kann man erlangen, wenn man in einer Zeitspanne genügen Geld für Werbung ausgibt und eine Prüfung ablegt, die sich aber wiederum nicht auf SEO, sondern auf bezahlte Werbung bezieht.

->Remo hat diese Prüfung gemacht, ich war zu faul...

Der Artikel von http://www.24stunden.de zeigt aber wer/was sich so alles in der SEO/SEM Branche rumtummelt. Also Vorsicht liebe Kunden...

PS: Senior Software Engeneer (Matt Cutts bei Google im Quality Team)-> Chef Entwickler (heise) -> Googles Suchmaschinen-Chefentwickler (in diesem Thread). Das ist wohl ein Aufstieg...
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Hatte den Comment bereits gesehen.
Guys, you're faster than a BMW! (ist klar, euer Forum hat ja auch nen fünfmal höheren PR als bmw.de)
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Wegen dem Missverständnis mit Adwords: Vielleicht weil sie "ADNet Pro" verwenden und zuwenig Ahnung von Adwords haben.

Und zu Mätt Kutz Guglgai: der hat sich in den letzten Tagen schwer unbeliebt gemacht, wenn ich mir die verschiedenen SEO-Foren anschaue. Und weil es jetzt klar ist, dass er selber an den Löschhebeln sitzt, bin ich gespannt darauf, wie offenherzig sein Blog in Zukunft noch sein wird. So was erzeugt ja auch Gegenreaktionen im Sinne von "don't be Matt"
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Hallo!
Sehr interessante Materie!

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06. Februar 2006 Der Autobauer BMW hat gelassen auf den Rauswurf seiner deutschen Webseite aus dem Suchindex der Internet-Suchmaschine Google reagiert. Man könne den Vorwurf der Manipulation nicht nachvollziehen, sagte ein BMW-Sprecher am Montag in München. Es liefen aber bereits Gespräche mit Google. „Wir gehen davon aus, daß Google die Webseite www.bmw.de binnen kurzer Zeit wieder listen wird.” Auch Google signalisierte die Bereitschaft, einzulenken.





FAZ


QUOTE
Auf den Vorwurf von Google, BMW habe die Suchergebnisse geschönt, reagiert der Münchener Autokonzern befremdet. BMW habe nur sicherstellen wollen, dass Netz-Nutzer bei der Suche nach BMW-Modellen auf einer Seite des Herstellers landeten, sagte ein Sprecher. Die öffentliche Rüge des Geschäftspartners verstehe man nicht.




MM

Interessant sind dabei die Sätze:


QUOTE BMW habe nur sicherstellen wollen, dass Netz-Nutzer bei der Suche nach BMW-Modellen auf einer Seite des Herstellers landeten, sagte ein Sprecher.


und


QUOTE Die öffentliche Rüge des Geschäftspartners verstehe man nicht.


Dabei verstehe ich nicht warum BMW (Automobilbranche) und Google (Medien) Geschäftspartners sein sollen.

mfg Felix
 
QUOTE (Greg Lemmenmeier @ Mo 6.2.2006, 19:16) euer Forum hat ja auch nen fünfmal höheren PR als bmw.de

5 * 0 ist nicht 5
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Au weia, stimmt! und meine Rechnung nicht *andenkopphau*
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Was mir gerade durch ebendiesen geht:
BMW trägt einen gewissen Imageschaden davon, aber auf die Google-(Be)sucher sind sie gemäss den Prozentangaben nicht wirklich angewiesen. Die Marke BMW ist omnipräsent, was brauchen die Google? Klar, um die Suche nach Zusatzangeboten auf die eigene Marke zu lenken, wurden DWPs eingestellt - ganz nach dem Motto: Die Konkurrenz der deutschen Autobauer tut's ja auch und White Hat SEO dauert zu lange. Je nach medialer Verarbeitung in den nächsten Tagen entsteht jedoch ein Imageschaden für Google: Monströs wachsende US-Firma erteilt einer deutschen Superbrand einfach Hausverbot?? Ich habe in meinem Leben auch schon 3 BMWs gekauft und empfinde den Rauswurf meiner Lieblingsautomarke einigermassen "fies". Aber deswegen sind sie noch nicht "evil". Ich denke: Wenigstens hat Google nicht gleich eine kostenpflichtige Abmahnung versandt
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Hmm.. kürzlich war ich auf ner deutschen Mega-Site (Name fällt mir leider grad nicht ein) und guckte mal kurz in den Quellcode: "noindex,nofollow" stand da tatsächlich. Also gibt es auch grosse Firmen, die kurzerhand den Googlebot aussperren. Sachen gibts.
 
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