Lernsoftwares

Evelyne Marti

Angesehenes Mitglied
Hi zusammen

Ich weiß einfach nicht, wie ich meinem Neffen begreiflich machen kann, was ich auch erst nach der Schule wirklich verstand, dass das Lernen wichtig ist und einem entscheidende Türen in der Zukunft öffnet, die sonst verschlossen bleiben. Ich würde ihm so gerne das Gefühl von Sinn vermitteln, er das alles nur für sich tut und nicht für die bösen Lehrer und dass es auch Möglichkeiten gibt, den Lernstoff leichter und mit weniger Widerwillen zu lernen, wenn er erstmal sein eigenes Ziel sieht und es durch das Lernen erreichen will. Ich muss es schaffen, sein Berufsziel direkt mit den Lernzielen zu verbinden, damit er die Plausibilität der Lernnotwendigkeit erkennt und von sich aus daran interessiert ist, es anzugehen. Ich wünschte, er hätte einen Schulkameraden, der motiviert mit ihm lernen könnte.

Wie soll ich ihm begreiflich machen, was erst das Leben verständlich macht, all die Erfahrungen mit den verschlossenen Türen, wo auf einmal die Sehnsucht nach Weiterbildung und Türöffnern auftaucht, wo man weiß, dass jedes Zeugnis einen materiellen Wert darstellt, es auch eine Sache des existenziellen Überlebens bedeutet.

Wie soll ich das einem 14-Jährigen beibringen, der keine Ahnung davon hat, der nur den Schulfrust empfindet und daran leidet ... so wie ich in meiner Schulzeit, der Prüfungsstress, die gehässigen Lehrer, die vielen Anforderungen, wenig Freizeit ...Ich kann das so gut verstehen und kenne selbst diese Lernblockade ... Erst jetzt ist sie weg (davor ein Ankämpfen und Büffeln wie bei meinem Neffen), nach vielen Jahren ... und ich muss einen Weg finden, meinen Neffen über Jahrzehnte Erkenntnis hinweg auf meinen Stand zu bringen. Wie soll ich das bloß schaffen?

Er hat eine erstaunliche Auffassungsgabe in Computerdingen. Da müsste es doch einen Weg geben, vielleicht ein Lernscript, wo er seinen Lernstoff kreativ umsetzen kann, damit er mit Spaß lernt. Ich hab schon einige Lernsoftwares gekauft, aber die haben nicht viel gebracht, weil die Aufgaben zu leicht sind und er dadurch keine Leistungssteigerung erzielte. Es muss eben auch der aktuelle Stoff sein, den er in der Schule durchnimmt. Deshalb wäre zum Beispiel eine Software interessant, wo er auf spielerische Weise den Stoff in schöne Graphiken und Tabellen und Designs umsetzen könnte.

Ich wäre aber auch für andere Ratschläge dankbar, um ihn zu motivieren.

Wisst ihr da was?
 
Den Französisch-Schtoff konnte ich mit http://www.lothosoft.ch/bonnechance/mitsprachausgabe.php ganz gut lernen. Die Forma hat auch noch weitere Lernsoftware, die ist aber eher für die jüngere Generation.

Die Software habe ich zwar noch nicht getestet, aber eine grosse Auswahl gibt es hier: http://www.lernsoftware.de/Lernwelt/download/download.htm

Ich empfehle aber eins nach dem Anderen, wenn er dann zuviel Lernsoftware sieht steigt ihm das Ganze auch wieder über den Kopf und die Übung war umsonst!

Ich hatte früher zum Glück nie doofe Lehrer. Jetzt denke ich immer, die Lehrer können doof sein, ich mache es besser
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Weis denn dein Neffe bereits, was sein Berufsziel ist? Sonst kann er ja mal auf http://berufskatalog.ch/ rumklicken... Ein Ziel vor Augen zu haben ist nach meiner Ansicht immernoch die beste Motivation! Manche Kinder lassen sich auch mit Geld locken (10 Fr. pro 6 im Zeugniss, 5 Fr. pro 5,5 oder in DE 8(?)€ pro 1 ...)
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Ich denke, wenn er einen Beruf lernt, der ihm entspricht, ist er sofort auch zum lernen motiviert. So muss er (vielleicht) nicht einmal zwingend der Beste in der Grundschule sein (ausser er will auf weitere Schulen). Ich war ein recht normaler Schüler und heute mache ich berufsbegleitend BMS.

Wichtig finde ich auch, dass er nebst der Schule irgndein Hobby pflegt (das kann auch am Computer sein), damit er seine Freizeit, die er noch hat nutzt und entsprechend zu schätzen weis.
 
Hi Florian

Danke für die Links, werd ich gleich unter die Lupe nehmen.

Er strebt einen Beruf mit Webdesign an, das ist auch eines seiner Hobbies, derzeit die Einrichtung eines Viscacha-Forums. Er lernt bei solchen Sachen unglaublich schnell, ich muss ihm alles nur einmal sagen. Heute z. B. muss er auf eine Französisch-Prüfung lernen, also hab ich ihm beschrieben, wie er das Französisch als Webdesigner gut brauchen kann bei französischsprachigen Kunden, ist ja in der Schweiz sehr naheliegend. Es scheint gewirkt zu haben, er ist jetzt motivierter. Meine Erklärung leuchtet ihm ein.

An dieser Stelle wäre ich für konkrete Erzählungen dankbar, wo Webdesigner mit ihren Französisch-Kenntnissen Vorteile hatten. Mein Neffe hört sich gern solche konkreten Beispiele an. Er hat sich sogar schon eine Berufsdomain ausgedacht. Eine Berufsvision hat er, eine gute Basis, jetzt muss er nur noch das Lernen damit verknüpfen.

Wenn ich mir etwas nicht merken kann, dann ordne ich es so, bis eine Logik erkennbar ist. Deshalb wird er die Französisch-Wörter nun nach Nomen, Verben, Adjektiven, Adverbien und Präpositionen ordnen, sollte so auch besser merkbar sein.

Mein Neffe ist der Geschäftsmann-Typ, mit einem guten Zahlengedächtnis und einem ausgeprägten Sinn für lebensnahe Aufgaben, je abstrakter, desto weniger zugänglich für ihn. Er hinterfragt alles, er muss von einer Sache überzeugt sein und einen praktischen Sinn darin erkennen. Er lernt nicht einfach, weil es ihm gesagt wird.

Es steckt Potenzial in ihm: In der 5. Klasse wollte er unbedingt ein weiteres Jahr bei seinem damaligen Lehrer vermeiden, allein das war der Grund, dass er von sich aus die Prüfung fürs Gymnasium machte und innerhalb von 2 Monaten den gesamten Stoff lernte und die Prüfung bestand. Da hatte er ein klares Ziel! Jetzt muss er auch wieder ein konkretes Ziel haben, das er von sich aus verfolgt, ohne dass ich ihn groß antreiben muss.

 
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