Root Server für Kundenprojekte

Blubablub

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Hallo,

momentan bin ich am überlegen ob ich meinen Kunden zukünftig auch hosting anbieten soll. Ich spreche also nicht davon einen Hostinganbieter zu gründen sondern eher für den "eigen" gebrauch einen Rootserver für 10-15 Kundenprojekte. Damit könnte ich quasi alles aus einer Hand anbieten und es gäbe nur noch einen Ansprechpartner. Allerdings geb ich zu - bin ich in der Sparte sehr schlecht informiert ( konnte hier im Forum aber auch keine konkreten Hinweise finden ):

Was ich alles bieten möchte:

- Webspace
- Eine entsprechende Administrationsoberfläche
- Domains


Punkt 1.) Webspace

Hier würde ich gern auf ein Resellerangebot zurückgreifen. Also einfach einen Root (oder sogar vielleicht nur einen virtuellen ? ) Server mieten und entsprechend teile davon "weitervermieten".

Punkt 2.) Administrationsoberfläche

Überlicherweise wird hier ja gerne Confixx oder Plesk verwendet. Für beides bräuchte ich aber extra (teure?) Lizenzen. Sogar für jeden Kunden eine eigene Lizenz oder gibt es da "volumenverträge" oder wird das bereits von meinem Resellerhoster mitgegeben ? Alternativ: Gibt es in diesem Bereich eine gute OpenSource Software die zum Einsatz gebracht werden könnte ?

Punkt 3.) Domains

Ist es sinnvoll den Webspace und die Domains vom gleichen Reseller in Anspruch zu nehmen oder ist man hier weitesgehend ungebunden ? Man kann ja bei "normalem" Webspace auch von anderen Hostern normal Domains aufschalten (mit einer weiterleitung - was ja aber seo-technisch etwas bedenklich ist ?) Außerdem wird im Zusammenhang von Domains auch immer wieder von Nameserver usw. geredet. Muss ich diese extra anschaffen ?


Das waren so meine grundlegenden Fragen, aber natürlich bin ich auch für weitere Kommentare über den Sinn / Unsinn eines solchen vorhabens dankbar.
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Ich habe Server 100% selbst eingerichtet, keine Lizenzen für nix.
Debian 5, PHP5, MySQL5, Postfix, usw. Alles ist da.
Nameserver kannst Du auf der selben Maschine haben. Das ist zwar verpönt, aber was nützen funktionierende Nameserver, wenn der Server down ist?

Der Opensource Admin-Panel ISPConfig 3 ist ziemlich OK.


Dein Hauptproblem wird das Backup sein.
Daran kaue ich auch schon länger.
Das Problem ist, wenn man Kunden hat, auch im schlimmsten Fall in der Lage zu sein, die Seiten und Dienste wieder flott zu kriegen.

Bei grossen Datenabnken und Mail-Accounts usw. kann sich das schwierig gestalten.

Ich beabsichtige, dass sich 2 Server gegenseitig backupen, aber wie gesagt, da bin ich noch nicht. Bin mir auch unsicher, ob das überhaupt geht, im laufenden Betrieb die MySQL-Daten in Dateiform zu backupen.

 
Ich bezweifele, daß sich so etwas in diesem Bereich heutzutage noch rechnet.

Das anzubieten heißt, wahrscheinlich diverses an Zeit für die entsprechende Konfiguration, später Patches, Updates usw. zu benötigen - und die müßte man in die Kosten mit einkalkulieren.

Hosting dürfte sich nur noch dann rechnen, wenn sich das hinreichend automatisiert betreiben läßt - aber nicht bei 15 (oder auch 50) Kunden.

Willst Du das fulltime oder nebenberuflich machen? Nebenberuflichkeit und eine einigermaßen rasche Reaktion bei Störungen schließt sich aus.


Das rechnet sich 'auf der Gegenseite' - sozusagen im High-End-Bereich, in dem sich Server-Daten bewegt. Da werden dann Datenbanken automatisch gesichert, ohne daß es zu Unterbrechungen kommt. Das geht aber nicht mit dem Standard-mySql und ISAM, weil da die Tabelle während der Sicherung komplett gesperrt wird. Aber das sind dann auch Kunden, für die 15 oder auch 40 Euro / Monat eher irrelevant sind.
 
QUOTE Punkt 2.) Administrationsoberfläche

... Alternativ: Gibt es in diesem Bereich eine gute OpenSource Software die zum Einsatz gebracht werden könnte ?


WebMin wäre hier auch noch zu nennen.


QUOTE Punkt 3.) Domains

Ist es sinnvoll den Webspace und die Domains vom gleichen Reseller in Anspruch zu nehmen oder ist man hier weitesgehend ungebunden ?


Würde ich getrennt machen. Das erleichtert imho die Verwaltung von Domains wenn diese doch mal wieder woanders hin zeigen oder umziehen sollen.


QUOTE Man kann ja bei "normalem" Webspace auch von anderen Hostern normal Domains aufschalten (mit einer weiterleitung - was ja aber seo-technisch etwas bedenklich ist ?)


Ist es überhaupt nicht solange man die Domains nicht weiterleitet im Sinne des Wortes sondern die entsprechenden DNS-Einstellungen verwendet.


QUOTE Außerdem wird im Zusammenhang von Domains auch immer wieder von Nameserver usw. geredet. Muss ich diese extra anschaffen ?


Nicht zwingend, würde sogar dazu raten überhaupt nicht solange man selbst damit nicht genügend Erfahrungen hat.
 
bzg. Nameserver:

wenn dein Setup einfach ist, d.h. keine separaten DB-Server, keine Mirrors or Load Balancing, kein separater Mailserver, usw.
macht es keinen Sinn einen anderen Nameserver einzusetzen, als derselbe Server, wo das Angebot selbst gehostet istDenn: wenn dieser Server weg ist, macht es doch wenig Sinn, dass ein funktionierender DNS-Server die Anfragen auf den toten Server schickt, oder?

 
QUOTE (PH @ Mi 26.08.2009, 20:49)
Ich beabsichtige, dass sich 2 Server gegenseitig backupen, aber wie gesagt, da bin ich noch nicht. Bin mir auch unsicher, ob das überhaupt geht, im laufenden Betrieb die MySQL-Daten in Dateiform zu backupen.


Wenn eh zwei Server geplant sind, ist das trivial.

MySQL-Replikation einrichten.

Künftig Slave zum Backup des Filesystems kurz stoppen, anschließend wieder starten, Slave fährt in der Zwischenzeit erfolgte Änderungen des Masters nach, fertig.

Hat halt den weiteren Vorteil, dass bei einem technischen Serverkomplettausfall des Masters eine sekundenaktuelle Kopie auf dem Slave bereit steht.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das richtig gut funktioniert...

Grüße

Mario
 
QUOTE (empty @ Do 1.10.2009, 12:23) [...]
Künftig Slave zum Backup des Filesystems kurz stoppen, anschließend wieder starten, Slave fährt in der Zwischenzeit erfolgte Änderungen des Masters nach, fertig.
[...]

Ok, etwas falsch gelesen, nur was ist mit InnoDB?


Gruß,
Sascha
 
QUOTE (Sascha Ahlers @ Fr 2.10.2009, 08:38)
QUOTE (empty @ Do 1.10.2009, 12:23) [...]
Künftig Slave zum Backup des Filesystems kurz stoppen, anschließend wieder starten, Slave fährt in der Zwischenzeit erfolgte Änderungen des Masters nach, fertig.
[...]

Ok, etwas falsch gelesen, nur was ist mit InnoDB?




Was soll damit sein?

Das funktioniert, wenn man einige Kleinigkeiten beachtet, sehr gut.

http://dev.mysql.com/doc/refman/5.1/de/inn...eplication.html

ciao, Mario

 
QUOTE Künftig Slave zum Backup des Filesystems kurz stoppen, anschließend wieder starten, Slave fährt in der Zwischenzeit erfolgte Änderungen des Masters nach, fertig.


das muss natürlich alles gescriptet funktionieren...


ach so, unterstützt diese Replikation auch incrementelle Backups?

 
Die Replikation ist erstmal nichts anderes als eine 1:1 Online-Kopie der Datenbank in (mehr oder weniger) Echtzeit.

Alle Sicherungsmöglichkeiten der replizierten MySQL-DB entsprechen den üblichen, bei einem einzelnen Server auch verwendeten Methoden, da ändert sich schlicht nichts.

Dass da ein paar kleine Scripte für geschrieben werden müssen, ist natürlich klar.

Wer allerdings die Verantwortung für einen Root-Server übernimmt, sollte dazu in der Lage sein...

ciao, Mario
 
Meiner Meinung / Erfahrung nach lohnt sich das heute nicht mehr (Whitelabel Reseller Lösungen wäre mein Tipp oder event. ein Managed Vserver mit entsprechender Verwaltungsebene).
Ein Backup nach extern ist bereits bei geringen Datenmengen von ein paar GB kaum realisierbar ohne deine Seiten extrem langsam zu machen. Viele Anbieter (Root) drosseln die Anbindung nach extern auf +/- 2 MBit pro externe IP (wir waren mal bei Hetzner...). Ich bezahle pro Hostingserver im Schnitt 300 € / Monat inklusive SLA, Backup, etc. Solche Angebote erhält man aber eher nicht, wenn man nicht auch ein paar solcher Maschinen hat.

Ich rate davon ab, auf billigen "Massen"-Rootservern Hostingkunden (vor allem Geschäftskunden) unterzubringen... mir sind da Fälle bekannt die alles andere als Lustig sind. Man sollte sich bewusst sein, was man sich da aufhalst, wobei bei so wenigen Kunden das nicht soviel Aufwand macht (bei uns fährt ca. einmal pro Monat ein Notfalltechniker ins RZ am Wochenende und muss ca. 4 mal in der Nacht oder am Wochenende einen kompromitierten Account suchen/sperren pro Monat
wink.gif
... das wäre nichts für mich und kaum realisierbar, wenn nur 1 Person das machen müsste - bzw. mit einschneidenden Massnahmen, wie keine Ferien verbunden).

Gruss Marc
 
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