Unternehmergesellschaft

QUOTE (Norbert.Sehm @ Do 9.10.2008, 20:13)Man hat als Personengesellschaft einen viel größeren Kreditspielrahmen.

Und man kann - gerade bei einer Gründung oder einer Neuentwicklung, bei der unklar ist, wie die Zukunft aussieht - problemlos Eigenkapital zuschießen, ohne daß das irgendwelche Probleme bereiten würde.

Sofern die Ausgaben belegbar sind, wird das vom Finanzamt als Verlust anerkannt - und ins nächste Jahr übertragen, so daß es dann den nächsten Gewinn entsprechend schmälert.
 
>Als juristische Person hat man lediglich viele Steuervorteile. Als Geschäftsführer einer OHG,KG,EU zahlt man Einkommenssteuer (bis über 40%) als GmbH
>Körperschaftssteuer (25%).

Halbrichtig! Denn du musst dein Einkommen als Gesellschafter ja trotzdem noch ner Einkommenssteuer unterwerfen.
 
Wie sieht es denn aus, wenn die GmbH eine Abmahnung bekommt und diese Strafe nicht zahlen kann?
Geht diese GmbH dann insolvent, oder geht diese Abmahnung dann auf das Privatvermögen der Gesellschafter zurück?
 
Hallo,

würde ich auch sagen aber nicht liquide sein bedeutet nicht insolvent, du kannst Vorräte verkaufen und Forderungen umsetzen oder auch notfalls ein Teil deines AV verkaufen. (vergleiche Liquiditätsgrade 1,2,3)

Weitere Nachteile der GmbH:

Formkaufmann nach HGB (kein BGB mehr) Schutzrechte gehen verloren, doppelte Buchführung, zusätzlich noch einen Anhang beim Jahresabschluss. (bei Personengesellschaft auf Wunsch {[Kannkaufmann] oder bei einer gewissen Größe[Istkaufmann])

Im übrigen muss man keine 25.000 sofort einlegen. Bei der 1 Mann GmbH reichen vorerst 12500...
Das komplette Geld kann auch über AV finziert werden.

Angenommen du hast ein Serverrack welches 25.000 EUR kostet, das kannst du dann in die GmbH übernehmen und würdest keinen cent zahlen, dies gillt auch als Einlage.

Gruß
 
Mich hat bisher die GmbH immer wegen dem Geschäftsabschluß / Geschäftsführergehalt abgeschreckt. Ist doch so, wenn ich eine 1 Mann gmbh (also mit Stammkapital 25.000 EUR) bin, dass ich mit dann selbst ein Geschäftsführergehalt zahlen muß, an den Rest des Geldes aber erst beim jährlichen Geschäftsabschluß rankomme, oder?
 
Nicht das du jetzt auf die Idee kommst 25.000 EUR Gehalt im Jahr an dich zu zahlen
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Das Gesellschaftsvermögen soll eigentlich auch hauptsächlich aus AV bestehen. Du wirst an das Geld nicht rankommen, es wäre so wie als wenn du einem fremden Geld wegnimmst.....

Bei der Eintragung einer GmbH wird eine rechtliche 3. o. in deinem Fall 2. unsichtbare Person geboren.


Hast du z.B. eine Website die 25.000 Wert ist, dann kannst du diese als Einlage nehmen, obwohl ich nicht genau weiß wie sowas bewertet wird, es gillt, rechne dich nicht reicher als du wirklich bist.

Bewertung von immateriellen Gütern des AV ist ziemlich kompliziert.

Eine Kundendatenbank mit 50.000 Mitgliedern ist für den einen 5.000 wert, für den anderen 50.000.

Gruß


p.s. bitte beachte die Buchführungspflicht, den HGB rechtsstand, die Gewerbesteuer (keine Freigrenze) alles unnötige Kosten...
 
QUOTE (Norbert.Sehm @ Fr 10.10.2008, 14:52)Formkaufmann nach HGB (kein BGB mehr) Schutzrechte gehen verloren, doppelte Buchführung, zusätzlich noch einen Anhang beim Jahresabschluss. (bei Personengesellschaft auf Wunsch {[Kannkaufmann] oder bei einer gewissen Größe[Istkaufmann])

Im übrigen muss man keine 25.000 sofort einlegen. Bei der 1 Mann GmbH reichen vorerst 12500...
Das komplette Geld kann auch über AV finziert werden.



Moin,

die Unterschiede beim Kaufmann gibt es nicht mehr. Wenn jemand, z.B. auch als Einzelperson, die Bedingungen für die Kaufmannseigenschft erfüllt, nämlich einen "in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb", dann ist er Kaufmann. Hier kann also geprüft werden, ob dies nicht sowieso der Fall ist, dann wäre die GmbH in dieser Hinsicht kein Nachteil. Anhang beim JA ist bei kleinen GmbHs nicht notwendig.
Die 12.500 EUR bei einer 1-Mann-GmbH reichen nur, wenn für die andere Hälfte eine Bankbürgschaft nachgewiesen wird.
Bei mehreren Gesellschaften reichen für die Gründung die 12.500.

Gruß,
Alex


 
Hi,

alles richtig...

aber "in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb"

Ich frage mich wer sowas überhaupt im Internetgewerbe hat. Da geht es um Summen und Angestellten die m.e. kaum einer hat... Richtgrößen von 350.000 - 500.000 EUR Umsatz/Jahr und ca. 10-20 Angestellte usw. (dazu gibt es keine gesetzliche Richtgröße)

Und falls es dann doch so wäre, bräuchten wir über 12.500 und 25.000 nicht zu diskutieren da die Einlagen bereits mit AV gedeckt wäre!

Hier geht es um User die vielleicht 50.000 und weniger Umsatz haben und vielleicht nicht einmal die finanziellen Mittel haben 25.000 einzulegen (bzw. kein ausreichendes AV besitzen). Ich halte diese UG für absolut schwachsinnig und man sollte nur "Gründen", wenn man sowieso schon "Kaufmann" nach §1 und §2 HGB ist.

Grüße
 
QUOTE (Norbert.Sehm @ Mo 3.11.2008, 16:36)
Hier geht es um User die vielleicht 50.000 und weniger Umsatz haben und vielleicht nicht einmal die finanziellen Mittel haben 25.000 einzulegen (bzw. kein ausreichendes AV besitzen). Ich halte diese UG für absolut schwachsinnig und man sollte nur "Gründen", wenn man sowieso schon "Kaufmann" nach §1 und §2 HGB ist.



Da stimme ich Dir absolut zu. Wer nur deshalb eine GmbH gründen will, um aus der Haftung zu kommen, der sollte sein Geschäftsmodell bzw. seine Fähigkeiten überdenken. Daher finde ich es auch gut, dass aus der 1-Euro-GmbH nichts geworden ist. "Geschäftsleute", die nur einen Euro aufbringen wollen, um der Haftung zu entgehen, haben m.E. nichts in der Geschäftswelt zu suchen. (Nur zu deutlichen Klarstellung: Damit meine ich nicht jemand mit wenig Umsatz, sondern mich stört nur die billige Flucht aus der Haftung und damit das Drücken vor der Verantwortung für das eigene Handeln.)
 
So, ich hab das Thema hier zufällig gefunden und hole es nochmal hoch, immerhin hat sich viel getan.

Die "Unternehmensgesellschaft (haftungsbeschränkt)" gibt es ja nun schon 2 Monate. Nach meinen Recherchen im Unternehmensregister wurden rund 1200 Unternehmensgesellschaften (Stand 29.12.2008) seit der Einführung vor 2 Monaten gegründet.

Obwohl ich mich mit dem GmbH-Gesetz sehr gut aus kenne, habe ich von der UG noch keine Ahnung. Vielleicht ist hier jemand im Forum, der eine UG gegründet hat. Ich habe gelesen, dass die Gründungskosten bei so ungefähr 120,- € liegen sollen, kann das einer bestätigen?

Und dann würde ich gern wissen wollen, wie man so in der Wirtschaft aufgenommen wird? Also bekommt man so leicht ein Bank-Konto mit Kredit-Karte oder Handyverträge usw.?

Ich habe selbst mehrere GmbHs und wenn es um solche dinge wie Kredit-Karten ging, dann musste ich immer persönlich vorbei kommen. Habe am Ende dann immer alles bekommen, aber erst, nachdem ich meine privaten Vermögensverhältnisse offenbart habe - auch wenn ich dafür privat nicht bürgen musste. Bei einer UG hat das ja nochmal eine ganz andere Note, weil diese noch nichtmal mit einen min. Stammkapital von EUR 25.000,- ausgestattet ist.

Gruß Marcel
 
Hi Leute,

ich persönlich halte von der UG auch nicht viel, das ist nur eine weitere Rechtsform um "auf dicke Hose" zu machen, da kein Kapital notwendig ist.

Die Meinung bezgl. "um günstig aus der Haftung rauszukommen" kann ich nicht ganz teilen, da immer noch 98% alle GmbH-Insolvenzen nicht rechtzeitig eingereicht werden und somit die persönliche Haftung wieder da ist. Deswegen GmbH heißt schon lange nicht mehr, dass man die Firma getrost gegen die Wand fahren kann.

Ich persönlich halte von einer Haftung sowieso nicht viel, da ich, und da spreche ich natürlich nur für mich, für meine Verbindlichkeiten als Unternehmer einstehe und nicht einfach sagen kann, hier bitte Vater staat sieh mal zu wie du mit meinen Schulden klar kommt. Wer Unternehmer werden will der muss auch meiner Meinung nach das Risiko tragen.

Man kann nur hoffen, dass sich die Zahlungsmoral und das Bewusstsein ist Deutschland etwas bessert.
 
Ich persönlich bin kurz vor der Gründung einer Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt),
ich habe mich längere Zeit damit beschäftigt und mir Gedanken dadrüber gemacht.

Meiner Meinung nach ist die UG wirklich eine Option für Unternehmen die Dienstleistungen betreiben, vor allem wo der Jahresumsatz nicht zu hoch ist. Wer einen Jahresüberschuss von 100.000 Euro oder mehr hat, kann gleich die GmbH gründen, da man vom Jahresüberschuss ein Viertel als Kapitalrücklage in die UG hineingeben muss.

Wie das Image zur Zeit ist weiß ich nicht, würde mich aber ziemlich investieren. Ich denke bei einer UG muss man hingegen zu einer GmbH persönlich Bürgen, bei Kreditkarte, Handyverträgen oder ähnlichem. Wie schon oben erwähnt, eine GmbH hat ein Mindestkapital, was als 'Absicherung' angesehen wird. Ich denke kaum, dass Vodafone, T-Mobile oder sonstwelche Provider einen Vertrag mit einer UG abschließen, dessen Kapitaleinlage einen Euro beträgt.

Hier die zehn wichtigsten Fakten zur UG
Weiterführende Links auf förderland sollten euch zusätzlich helfen eine Entscheidung zu fällen

PS: Ich gründe die UG da ich von einem kleinen Umsatz ausgehe und zur Zeit kein Kapital für die GmbH habe. Viele werden sagen, wenn man die 25.000 Euro für eine GmbH nicht aufbringen kann, sollte man es lassen in die Geschäftswelt einzusteigen.
Ich bin zur Zeit Wirtschaftsgymnasiast, die Wirtschafts- und Geschäftswelt reizt mich, bisher konnte ich einige Erfahrungen in der Theorie sammeln, ich möchte nun in die Praxis einsteigen. Ich habe mir wirklich Gedanken um das ganze gemacht und versuche alles so professionell anzugehen wie möglich. Wie soll ich als Schüler die 25.000 Euro auf Anhieb auftreiben? =) Ich hoffe, dass ich in kürzester Zeit die UG zu einer GmbH umwandeln kann. Am Unternehmen sind noch Weitere beteiligt, wir werden unser bestes geben, um von der UG den Schritt zur GmbH so schnell wie möglich zu machen.
 
QUOTE Ich habe mir wirklich Gedanken um das ganze gemacht und versuche alles so professionell anzugehen wie möglich. Wie soll ich als Schüler die 25.000 Euro auf Anhieb auftreiben? =)


Sehe ich ähnlich.


Wir stehen ebenfalls kurz vor dieser Entscheidung und finde es keinesfalls schlecht eine ug zu gründen. Falls mir jemand 25k auslegen möchte, gründe ich aber auch gerne sofort eine GmbH.
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Grüße, Nico
 
Eine Sache die ich noch nicht ganz verstanden habe.

Für eine GmBH benötigt man 25k Euro, davon min. 50% als Bareinlagen, also 12,5k Euro

Bei einer UG besteht die Möglichkeit die UG in eine GmbH umzuwandeln, sobald Rückeinlagen im Wert von 10k Euro bestehen.

Heisst das jetzt also, dass über den Wege einer UG eine viel günstigere Möglichkeit besteht eine GmbH zu gründen? Ich habe bisher nur gelesen das die 10k Euro dafür benötigt wird, dass heisst also selbst wenn die UG keine anderen materiellen oder inmateriellen Werte hat, sondern lediglich die 10k Euro Rücklagen, kann sie zu einer vollwertigen GmBH werden, oder?
 
QUOTE (G.P. @ So 1.02.2009, 15:40) Eine Sache die ich noch nicht ganz verstanden habe.

Für eine GmBH benötigt man 25k Euro, davon min. 50% als Bareinlagen, also 12,5k Euro

Bei einer UG besteht die Möglichkeit die UG in eine GmbH umzuwandeln, sobald Rückeinlagen im Wert von 10k Euro bestehen.

Heisst das jetzt also, dass über den Wege einer UG eine viel günstigere Möglichkeit besteht eine GmbH zu gründen? Ich habe bisher nur gelesen das die 10k Euro dafür benötigt wird, dass heisst also selbst wenn die UG keine anderen materiellen oder inmateriellen Werte hat, sondern lediglich die 10k Euro Rücklagen, kann sie zu einer vollwertigen GmBH werden, oder?

Die Quelle würde mich interessieren.
So weit ich weiß, muss man die 25.000 Euro als Kapital ansparen und dann kann man sich zu einer GmbH umformen.
Das mit 10.000 Euro ist mir neu, sicher, dass dies durchgesetzt wurde und nicht nur ein Vorschlag oder eine Vermutung war?
 
@Deniz
ich habe gerade noch mal nachgelesen und du hast recht, es müssen wirklich 25k Euro sein.

Was mich jetzt aber interessiert. Es wird von 25k Euro Stammkapital gesprochen. Wird in dieses Stammkapital ähnlich wie bei der GmbH auch Sachwerte mit einbezogen?
 
Soweit ich weiß nicht, denn das ganze System zum erbringen der 25.000 Euro ist ein anderes.
Aber du solltest mal bei der IHK vorbeischauen. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn man 12.500 Euro eingebracht hat, die restlichen 12.500 Euro als Wertgegenstände mit einbringen kann.
Ist aber nur eine Vermutung, habe nichts davon gehört, könnte es mir so vorstellen.
 
QUOTE (Deniz @ So 1.02.2009, 15:06) PS: Ich gründe die UG da ich von einem kleinen Umsatz ausgehe und zur Zeit kein Kapital für die GmbH habe. Viele werden sagen, wenn man die 25.000 Euro für eine GmbH nicht aufbringen kann, sollte man es lassen in die Geschäftswelt einzusteigen.
Ich bin zur Zeit Wirtschaftsgymnasiast, die Wirtschafts- und Geschäftswelt reizt mich, bisher konnte ich einige Erfahrungen in der Theorie sammeln, ich möchte nun in die Praxis einsteigen. Ich habe mir wirklich Gedanken um das ganze gemacht und versuche alles so professionell anzugehen wie möglich. Wie soll ich als Schüler die 25.000 Euro auf Anhieb auftreiben? =) Ich hoffe, dass ich in kürzester Zeit die UG zu einer GmbH umwandeln kann. Am Unternehmen sind noch Weitere beteiligt, wir werden unser bestes geben, um von der UG den Schritt zur GmbH so schnell wie möglich zu machen.

Hi,

also ich will die Gründung einer UG keinesfalls schlecht machen, aber warum muss es immer eine Rechtsform mit Haftung sein, wenn die Haftung im ernstfall evtl. sowieso wegen z.B. Insolvenzverschleppung oder grober Fahrlässigkeit sowieso wegfällt und natürlich wesentlich mehr Formalitäten und Vorschriften enthält im Gegensatz zu einer Einzelfirma oder Personengesellschaft. Gerade in bezug auf ein Dienstleistungsgewerbe, wozu gibt es denn Versicherungen um die Haftung zu reduzieren.
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Ich persönlich denke mal der einzige Grund eine GmbH heutzutage zu eröffnen liegt hauptsächlich darin, dass jede GmbH als seriös angesehen wird, weil entsprechendes Kapital vorhanden ist und der Ausseneindruck die Firma meistens größer erscheinen lässt als sie in Wirklichkeit ist.

Ich persönlich hätte die 25.000€ zur Eröffnung einer GmbH gehabt, habe mich aber für eine KG entschieden, da ich im Dienstleistungsbereich tätig bin und keine Haftung im eigentlichen Sinne benötige und mir ungern mein Geschäftsführer-gehalt vorschreiben lasse.
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Aber dies muss natürlich jeder selber wissen welche Rechtsform für Ihn/sie am sinnvollsten ist. Warum nicht mal ne Incorporation? Auch interessant...

P.S.: Haftung kann man auch durch mehrere Firmen besser reduzieren, ich sag dazu nur Kabel Deutschland....das Ende der Kette hat Ihren Sitz auf den Cayman Islands. Soviel dazu
 
[Mod: Bitte keine Vollzitate]

Gewisse Gesellschaften fallen wegen den Kosten schon einmal weg.
Eine Einzelunternehmung oder ähnliches ist meines Erachtens unseriöser, bzw. wirkt viel kleiner, damit macht mein sein Unternehmen klein. Wenn man sowieso das Ziel hat später zu einer GmbH zu expandieren, wieso dann nicht mit der UG anfangen?
Die Haftungt spielt hierbei nicht die größte Rolle. Die Kosten sind niedrig, die Gründung geht schnell, man kann im Handelsregister eingetragen werden und und und =)
 
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